Die Firma Eta Plus kennt man hauptsächlich als Entwickler und Hersteller für die leistungsfähigen UV-Lampen für das Mutterunternehmen IST Metz. Mittlerweile hat sich Eta Plus mit Lampensystemen für die Wasseraufbereitung ein zweites, stark wachsendes Standbein geschaffen. In diesem Jahr feiert das Zizishäuser Unternehmen sein 30-jähriges Bestehen.
Die Wirtschaftskrise 2009 war der Startschuss für die Diversifizierung, berichtet Geschäftsführer Peter Schwarz-Kiene, der im selben Jahr die Leitung von eta plus übernahm. 1988 als Tochterunternehmen von IST Metz gegründet, konstruiert und produziert man die UV-Lampen und elektrischen Vorschaltgeräte, die weltweit in Druckmaschinen zum Einsatz kommen. Auch für den zweiten Geschäftszweig von IST Metz, die UVTechnologie für industrielle Anwendungen wie das Trocknen und Härten von Lacken und Oberflächenbeschichtung, liefert Eta Plus die Komponenten.
Doch weil die Druckindustrie nach der Krise schwächelte, erweiterte man bei Eta Plus sein Betätigungsfeld um die Wasseraufbereitung. Bereits im Jahr 2000 hatte man sich damit schon im kleinen Maßstab beschäftigt, berichtet Schwarz-Kiene. Nun baute man sie gezielt als zweites strategisches Standbein aus. „UV ist hier eine zuverlässige Methode, um Keime abzutöten“, erklärt Vertriebsleiter Markus Roth: „Es ist keine Zugabe von Chemikalien notwendig.“ Auch Arzneimittelrückstände zum Beispiel ließen sich mit UV-Licht, in Kombination mit weiteren Methoden, beseitigen. Die Wasserversorger in etlichen großen Städten weltweit zählen zu den Kunden. 10 000 Lampen pro Jahr verkaufe man in diesem Markt.
Behandlung von Ballastwasser auf Schiffen als neuer Markt
Seit 2009 stieg der Umsatz von eta plus von 5,5 Millionen auf voraussichtlich über 16 Millionen Euro in diesem Jahr. Wobei das Wachstum vor allem aus dem Wassermarkt komme, so Schwarz- Kiene. Nächstes Jahr peile man einen Umsatz von 20 Millionen Euro an. Dann soll die Wasseraufbereitung einen Umsatzanteil von 50 Prozent erreicht haben.
Möglich machen soll dieses weiter starke Wachstum ein neuer Markt, der sich Eta Plus will im Schiffsmarkt durchstarten Der UV-Lampen-Hersteller verzeichnet starkes Wachstum – Mittlerweile über 100 Mitarbeiter gerade auftue, so Markus Roth: die Behandlung von Ballastwasser auf Schiffen. Schiffe brauchen zur Erhöhung ihrer Stabilität, wenn sie leer sind, eine gewisse Grundlast. Dies passiert durch Ballastwasser. Das Problem: Aufgrund des wachsenden internationalen Seehandels werden dabei vermehrt lebende Organismen auf der Welt hin- und hertransportiert, die am jeweils anderen Ort das Ökosystem schädigen können. „Lebewesen aus Asien zum Beispiel, die in Europa keine natürlichen Feinde haben, können dazu führen, dass das hiesige Ökosystem umkippt, wenn das Ballastwasser hier abgelassen wird“, erklärt Roth.
Seit vergangenem Jahr gilt weltweit verbindlich eine Ballastwasserrichtlinie, mit der Schäden an der Meeresumwelt vermindert werden sollen. „Die UVTechnologie wird bei der Behandlung von Ballastwasser vorne dabei sein“, sagt Markus Roth. Weltweit seien Anlagen für etwa 40 000 Schiffe erforderlich. Für diesen Markt wurde eigens eine ganz neue Lampentechnologie entwickelt.
Gefertigt wird in Nürtingen
Eta Plus entwickelt und fertigt komplett in Nürtingen. Neben den UV-Lampen macht man auch die elektrischen Vorschaltgeräte – die elektronische Steuerung der Lampen – dazu. „Wir sind der einzige Hersteller, der beides herstellt“, berichtet Schwarz-Kiene: „Das macht uns zu einem starken Partner für die Kunden.“
Doch trotz der guten Chancen, die man sich bei Eta Plus hier ausrechnet, ist Peter Schwarz-Kiene vorsichtig, was die weiteren Wachstumspläne des Unternehmens anbelangt. „Wir gehen in den nächsten drei bis fünf Jahren nochmals von einem ordentlichen Wachstum aus. Aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen zehn Jahren.“ Das liege auch daran, dass man sich mit seiner Strategie nicht in einem Massenmarkt befinde: „Wir bleiben, was das Wachstum anbelangt, bescheiden und werden nur die Produkte herstellen und vertreiben, die zu uns passen. Wir werden nicht zum Lieferanten von hochstandardisierten Produkten.“
(Quelle: Nürtinger Zeitung vom 27.10.2018)
Die eta plus electronic gmbh hat das GL-Zertifikat für ihre neuen elektronischen Lampensteuerungen (ELC) ELC X6B und ELC X8B erhalten. Die Geräte können Lampen bis zu 6kW (ELC® X6B) bzw. 8kW (ELC X8B) betreiben und sind speziell für den Einsatz an Bord von Schiffen geeignet. Sie können bei Umgebungstemperaturen von bis zu 55°C betrieben werden und haben alle Umwelt- und EMV-Tests erfolgreich bestanden, die für den Betrieb in allen maritimen Anwendungen wie BWTS, Fischzucht oder Frischwasseraufbereitung usw. erforderlich sind, d.h. in allen Anwendungen, in denen raue Umgebungen zu erwarten sind. Die ELC X_B Serie basiert auf der erfolgreichen ELC X Serie, wobei eta plus die höchste verfügbare Schutzart IP 54 eingeführt hat. Damit ist ein perfekter Schutz der gesamten Elektronik gegen alle Arten von Umweltverschmutzung gewährleistet. Der Schlüssel zu diesem Schutzniveau ist das einzigartige Kühlkonzept mit integrierter Klimatisierung. Dieses ELC®-Konzept ermöglicht die höchste Packungsdichte, einer der wichtigsten kritischen Parameter insbesondere für BWTS-Nachrüstungen und Neubauten. Weitere wichtige Merkmale der X-Serie sind die Feldbussteuerung (Modbus und PROFIBUS), der große Dimmbereich, der weite Eingangsspannungsbereich von 360 V bis 528 V, die geringste harmonische Verzerrung THDi, der isolierte Lampenausgang, die integrierte Erdschlusserkennung usw.